Sonntag, 7. September 2008

Vitamin B

Die letzten zwei Wochen waren geprägt von Ärger mit meinem vierrädrigen (+1) Fortbewegungsbeschleuniger. Am 28. August war das WOF (Warranty of Fitness) fällig. Das ist so eine Art TÜV, nur jedes halbe Jahr und dafür wohl etwas lascher als in Deutschland. Vom deutschen TÜV hab ich ehrlich gesagt wenig Ahnung, da ich in Deutschland den öffentlichen Verkehr und die Unterhaltung mit den Mitpassagieren so genial finde, dass ich nur noch ÖPNV gefahren bin ohne mir ein Auto anzuschaffen. ;)
Das WOF wird hier sozusagen an jeder Straßenecke angeboten. Es gibt hier einen Haufen kleiner Autowerkstätten und für 30 NZD aufwärts bekommt man den WOF Check praktisch nachgeworfen. Ich suchte mir also einfach die nächstgelegene Straßenecke und meldete meine Karre zur Untersuchung an. Wie beim Arzt, so richtig mit Termin.
Der Mechaniker erschien mir eine aufrichtige Person zu sein, also brachte ich mein Gefährt am nächsten Tag früh morgens hin, trank einen Kaffee nebenan und bekamen eine gute Stunde später folgende Hiobsbotschaft: Reifen alle zu alt, Servolenkung verliert Flüssigkeit, kostet wohl so um die 1000 NZD.
Für die Kohle kann ich mir auch gleich einen neuen Quad kaufen, was ich kurzfristig ernsthaft in Erwägung zog. Glücklicherweise kenne ich hier jemanden, der jemanden kennt, dessen Tanzpartnerin in China einen Kfz-Mechaniker kennengelernt hat, der jetzt aber hier in Auckland wohnt und die chinesische Tanzpartnerin geheiratet hat (so ähnlich zumindest). Der hat mir dann völlig neue Reifen besorgt und sich die Servolenkung angeschaut, für "etwas" günstiger. ;)
Trotzdem war der Spaß mit ziemlich viel Fahrerei verbunden.


Ein paar Tage später tauchte ich wieder an besagter Straßenecke auf (schließlich hatte ich dort schon für das WOF bezahlt) und ließ den unsprünglichen WOF-Typen, der mir mittlerweile nicht mehr so sympathisch war, eine zweite Diagnose stellen: Reifen ok, aber die Servolenkung immer noch mit Leck, Kostenpunkt 1000 NZD.
Moooment mal, mit neuen Reifen hätte das am Anfang 1000 NZD gekostet, jetzt kostet die Reperatur der Servolenkung auch ohne Reifen 1000 NZD, hab ich da einen Inflationshüpfer nicht mitbekommen oder wie?
"Ja, ne, die Pumpe der Servolenkung ist kaputt. Muss ausgetauscht werden."

Ich verließ ohne WOF aber mit hochgezogener Augenbraue die Werkstatt und rufe abends wieder meinen "Bekannten" an. Dieser bestätigt, dass der gute Mann in der Werkstatt mich einfach nur bescheissen wollte. Ein paar Tage Rumgefahre später habe ich dann eine abgedichtete Servolenkungspumpe (oder wie auch immer das heißt) und mein WOF, das mir wiederum ein Bekannter meines Bekannten ausgestellt hat.
Fazit: Ein Haufen Ärger, aber einen Haufen Geld gespart und einen sehr nützlichen Kontakt in der Kfz-Branche.

Einer der wenigen positiven Aspekte der ganzen Angelegenheit: Auf einem meiner Rückwege von der Werkstatt unseres Bekannten (30 Min zu Fuß bis zur nächsten Bushaltestelle und von dort noch mal locker eineinhalb Stunden mit dem Bus nach Hause... den Trip hab ich insgesamt dreimal gemacht *grml*) kam ich an einem lustigen Gebrauchtwagenhändler vorbei, bei dem die Fotos für den heutigen Blogeintrag entstanden sind... naja, immerhin.

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