Mittwoch, 16. Juli 2008

300g Strauß

Von Omapere bis Pukenui

Vor einer Woche am Dienstag war dann auf einmal so gutes Wetter, dass der äußerste Norden Neuseelands doch noch abgefahren werden musste. Daher auch der kleine Schlenker nach Omapere, bevor es nach Norden ging.
Den Strand von Omapere konnte ich aber natürlich nicht einfach links liegen lassen und machte dort halt, um die jetzt ziemlich starke Sonne zu genießen. Außerdem war das am Steg hin- und herschwappende Wasser perfektes Futter für meinen Graufilter, der heute noch öfter zum Einsatz kommen sollte.


Aber zuvor hatte ich von der Hostelleitung in Omapere persönlich (zumindest lief die gute Frau dort rum als gehöre ihr alles) den Tipp bekommen, kurz nach der Stadt in die Signal Station Road einzubiegen. Tipps von Einheimischen sind eh immer die besten also machte ich das auch spontan und wurde belohnt. Es wartete eine tolle Aussicht auf den Eingang zum Omapere Harbour, dort wo das aufgewühlte Wasser des Pazifiks auf das ruhende Wasser der Bucht trifft. Nachdem ich mich sattgesehen hatte, wurden die Wanderschuhe bei einer kleinen Klettertour hinunter zum Strand strapaziert. Und auch dieser Aufwand lohnte sich, denn es wartete ein vollkommen menschenleerer Strand. Und mit menschenleer meine ich auch, dass der Strand praktisch unberührt war, also mit Treibgut und anderem Zeugs versehen war. Sowas sieht man heute nicht mehr so häufig. Ungefähr so stelle ich mir einen Strand vor, an den man in einem Spielfilm nach dem Schiffsunglück eines Luxusdampfers angespühlt wird. Dann wird erstmal ein paar Stunden Panik geschoben, wonach man dann doch anfängt das ganze Treibgut zusammen zu suchen, um ein Signalfeuer zu machen und zum Höhepunkt des Abends wird dann demokratisch beschlossen, welcher der Überlebenden verspeist wird, weil man zu faul ist, jetzt noch Früchte pflücken zu gehen. Urlaub pur!






Dort verbrachte ich bestimmt ein oder zwei Stunden, nicht zuletzt weil das Rumwerkeln mit Stativ und Graufilter für Langzeitbelichtungen nun mal etwas dauert. An dem Tag musste ich auch feststellen, dass Fotografieren mit Gefahren verbunden ist, wenn in meinem Fall auch nicht für Leib und Leben, so zumindest für Kleidung und Equipment. Ich füge Murphy's Laws ein weiteres hinzu: Auch wenn Du die Brandung minutenlang beobachtest und meinst, einen Spot auf dem Felsen gefunden zu haben, der nie von den Wellen erwischt wird, dann wird es Dich mit Sicherheit voll erwischen, sobald Du draufgeklettert bist, Dein Fotoequipment aufgebaut hast und Dich beim Belichten etwas entspannst.
Aber wie Robert Capa schon sagte: "If your pictures aren't good enough, you're not close enough." Auch wenn das Zitat hier - wie so oft - falsch verstanden wäre.






Aber ich denke, die Ergebnisse können sich sehen lassen. Bei manchen bin ich mir nur nicht sicher, ob ich die Farbversion besser finde oder die kontrastreiche Schwarzweiß-Version. Also erkläre ich das Voting hiermit für eröffnet. :)












Und dann noch diese hier:






Als das Fotozeugs dann endlich mal abgetrocknet war, ging es weiter nach Kaitaia (ich setzte per Fähre bei Rawene nach Motukaraka über; denkt Euch in der googlemaps Karte den Schlenker im Osten einfach weg, dummerweise kennt googemaps noch keine Fährstrecken), wo ich mein Vorräte auffrischte und im "Beachcomber" zum Essen einkehrte. Es gab Strauß mit Salat satt! Ansonsten ist die Stadt aber eher schäbig und hat laut Reiseführer eine sehr hohe Kriminalitätsrate, besonders wenn es darum geht, Autos zu klauen bzw. aufzubrechen. Also parkte ich mein Automo-Car direkt vor dem Restaurant und ließ es keine Sekunde aus den Augen, aber es passierte nichts. Selbst hier hielt der Reiseführer nicht, was er versprach. ^^ Mit 300g Strauß im Magen ließ sich der restliche Weg bis Pukenui mit Leichtigkeit bewältigen. Dort kam ich im Pukenui Lodge Motel unter, das aber leider nicht weiterzuempfehlen ist.

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