Freitag, 4. Juli 2008

Bus-Philosophen

Dass die Busfahrer in Auckland ausgesprochen nett sind, habe ich schon am ersten Tag miterleben dürfen. Eigentlich war ich bei meiner Ankunft am Flughafen ja spitzenmäßig vorbereitet, denn ich hatte extra noch die Fahrtroute des Express-Buses ausgedruckt, der uns zum Hostel bringen sollte. Die Auckländer allerdings hatten dann nichts besseres zu tun als diese mühsam herausgesuchten Routen kurzfristig komplett umzuändern, so dass ich am Flughafen dann erstmal überhaupt keinen Schimmer hatte, wie ich von da überhaupt sinnvoll wegkommen soll. Ich würde fast drauf wetten, dass die Busrouten böswillig geändert wurden, sobald ich in Hamburg in den Flieger gestiegen bin... nur um mich zu ärgern. Doch der Busfahrer einer der neuen Routen gab mir bereitwillig Auskunft und sagte sogar freundlicherweise per Lautsprecher durch, wann ich aussteigen musste, womit ich im ganzen Bus als Neuling geoutet wurde, was aber bei einem Flughafen-Express nicht weiter schlimm ist.

Generell sind die Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln in Auckland eher mit den Philosophen des alten Griechenland zu vergleichen: Es gibt ihrer viele, alle versprechen den kürzesten/schönsten/billigsten Weg zum Ziel und heraus kommt beim Endanwender meist totale Verwirrung. Da helfen auch freundliche Busfahrer langfristig nicht weiter. Es gipfelt darin, dass es an wichtigen Knotenpunkten wie z.B. der Hafenmeile an einer Straße ein halbes Dutzend Bushaltestellen gibt, die alle zu unterschiedlichen Buslinien bzw. Buslinienanbietern gehören.
Vielleicht wirkte das auch nur auf den ersten Blick verwirrend und es sind in Wirklichkeit nur drei verschiedene Anbieter mit mehreren Markennamen, aber es ist und bleibt nun mal verwirrend.

Ganz unabhängig davon ;) beschloss ich, hier in Auckland mal den lokalen Gebrauchtwagenmarkt unter die Lupe zu nehmen und landete beim "Backpackers Car Market", der einen vertrauenswürdigen Eindruck machte; nicht zuletzt, weil man dort anscheinend von ehemaligen Backpackern beraten wurde, die den Markt im Auge haben. Für den Gegenwert von etwas mehr als hundert Sixpacks Becks zum hier üblichen Kiosk-Preis kaufte ich von zwei frischgebackenen Abiturientinnen aus Berlin einen Nissan Avenir, mit dem die beiden sich für ein Jahr auf den Inseln herumgetrieben hatten. Etwa so einen hier.

(Quelle: cvt.co.nz)

Naja, also nicht direkt den auf dem Foto, meiner ist wohl ein wenig älter... äh, erfahrener und hat ein paar Dellen mehr und ist auch nicht weiß und hat keine getönten Scheiben und... naja, er fährt! Ich meine, wenn Euch jemand ein Foto von Jürgen Drews zeigt und sagt: "Bei dem Mann sieht man, dass der Typ gelebt hat.", dann wisst Ihr ja, was gemeint ist. So ungefähr ist das mit meinem Auto wohl auch, nur dass ich Euch ein idealtypisches Foto vorlege... alles klar? o0
Außerdem werde ich meine Auto wohl auch anders nennen müssen... Vorschläge?

Beim Autokauf hat sich übrigens auch gleich mein Erlebnis zur Kontaktscheu der Deutschen im Ausland relativiert. Ich hatten ein sehr nettes und interessantes Gespräch mit den beiden Mädels aus Berlin und habe aus erster Hand erfahren, wie das Leben als Backpacker für ein Jahr so ist.

Aber bevor ich mir den Rest der beiden Inseln hier anschaue, ist erst einmal Auckland und Umgebung dran. :)

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