Von Pakiri bis Whangarei.
Pünktlich am Samstag vor dem Frühstück räumte ich die Hütte im Beach Holiday Park in Pakiri und verzichtete dank Regen auf den Spaziergang am Pakiri Beach. Ich ließ es mir aber nicht nehmen, dem Nachbarn vor die Veranda zu fahren, um wenigstens aus dem Auto heraus einen Blick auf den Strand zu werfen. Ein netter Strand, wenn es nicht gerade regnet. Im Sommer komme ich wieder...
Über einen kleinen Umweg ging es zurück auf den Highway 1 und einige Stunden später war ich dann auch schon in Whangarei.

Mit 45.000 Einwohnern ist Whangarei eine der größeren Städte im Norden Neuseelands, quasi das Zentrum der Nordinsel. Nach einem kurzen Besuch im Information Point war ich schlauer, was es dort so an Sehenswürdigkeiten abzuklappern galt. Beim weiteren Rumfahren stieß ich dann auch schon auf den Wegweiser (also nicht buchstäblich natürlich) "Whangarei Falls", der mich zu den gleichnamigen Wasserfällen bzw. den Parkplätzen davor geleitete. Der Name versprach botanischen Romantik-Kitsch, welcher ein paar Stufen abwärts auch schon erreicht wurde. Nach dreimaligem Auf- und Abbauen des Fotoequipments aufgrund von perfektem Regen-Timing war entsprechende Romantik dann ein wenig später auch in Pixel gequetscht. Zeit abzuhauen. ^^

Das unstete Wetter machte mir die Entscheidung zum Rückzug nur leichter und trotzdem hätte ich fast einmal eine falsche Abzweigung genommen. Erst im Auto sah ich, was mir fast passiert wäre: Nach der Brücke am Wasserfall gab es eine Weggabelung, beschildert mit "Rundweg...". Ich kam vom Parkplatz, einmal um den Wasserfall rum, also müsste es hier wieder zum Parkplatz gehen. Nur in welche Richtung dieser Rundweg weitergeht, konnte man dem kleinen Schildchen an der Gabelung leider nicht entnehmen. Ich nahm links und kehrte nach guten 15 Minuten um, als ich an eine Hängebrücke kam. Rechts wäre natürlich richtig gewesen. Murphy halt.

Mittlerweile fraß sich die Nässe durch meine leichten Schuhe an den Hosenbeinen hoch... es war nur eine Frage der Zeit bis... *brr* bloß nicht drüber nachdenken. Ich checkte in einem Hostel namens "Manaakitanga Whangari" ein und informierte mich über den nächstgelegenen Outdoor-Shop für den notwendigen Schuhkauf. Das Wort "nächstgelegener" ist hier wahrscheinlich zu übersetzen mit "einziger vernünftiger in der Stadt" aber selbst der hatte samstagabends nicht mehr offen, dafür aber am Sonntag, wie übrigens die meisten Geschäfte in Neuseeland.
Also wurde der Schuhkauf verschoben und mit den Vorbereitungen für die spätabendliche Glühwürmchen-Begaffung begonnen. In Fußmarschnähe zum Hostel sollte es nämlich so eine Art Glühwürmchenhöhle geben, in der man diese Spezies bei Dunkelheit gut sehen konnte. Diesmal wurde das kleine Infoblatt vom Info Point also eingepackt (selbst wenn es für die geplante Gegend recht nutzlos war), an der Rezeption wurde ich freundlicherweise noch mit einer monströsen Taschenlampe ausgestattet und los gings.
Um ehrlich zu sein hatte ich mir ungefähr folgendes vorgestellt: Eine gigantische Höhle (ungefähr wie die im ersten Teil der Herr der Ringe Filme, in der die Gefährten vom Balrog überrascht werden), in der abertausende von kleinen Leuchtpunkten in wirren Mustern hin- und herschwirren und dabei ein furchteinflößendes Surren von sich geben.

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