Rotorua








Nach diesen ganzen heißen Steinen war mir nach einer Erfrischung zumute und ich fuhr zum Kerosine Creek, einem der wenigen Plätze, an dem man gratis ein thermales Bad nehmen kann. Von außen sieht der Bach aus wie jeder andere, doch spätestens wenn man den ersten Zeh ins Wasser hält, merkt man den Unterschied: Das Wasser ist wohl so um die 40° warm und damit fast schon zu heiß zum Schwimmen geschweige denn Erfrischen. Trotzdem stellte ich mich ein paar Minuten unter den kleinen Wasserfall. Im feuchten Winter muss dieser Bach sehr gut besucht sein, könnte ich mir vorstellen.

Und es ging weiter mit dem Besuch der Auswirkungen der thermalen Aktivitäten: 1886 kam es zum Ausbruch des Mt. Tarawera, eines der Vulkane hier in der Gegend. Insgesamt acht Dörfer wurden fast völlig vom niedergehenden Schlamm bedeckt und ca. 150 Menschen verloren ihr Leben bei dem Ausbruch. Sieben dieser Dörfer sind noch immer vergraben, Te Waiora allerdings wurde in den letzten 20 Jahren mehrfach von Archäologen besucht und fast vollständig ausgegraben. Heute kann man sich die Ergebnisse dieser Arbeit im Buried Village ansehen. Dieses Dorf war besonders interessant, weil es in der Nähe der Pink and White Terraces lag (das sogenannte achte Weltwunder). Diese natürlichen Kalksteinterrassen lockten schon in den 1870er Jahren eine Menge Touristen in die Gegend. Leider wurden sie jedoch bei dem Ausbruch zerstört und können jetzt nur noch als Fotografien in dem kleinen Museum des Villages bewundert werden.
Ich hatte das "Glück", von einem der angeblichen Nachfahren des Dorfzauberers von Te Waiora aufgegriffen zu werden. Der Maori erzählte mir einiges Interessantes über das verschüttete Dorf und riss dabei so ehrfürchtig die Augen auf, dass ich ihm fast glauben konnte, dass er wirklich von einem Dorfschamanen abstammt.



So vollgestopft mit Maorigeschichte und -kultur beschloss ich spontan, hangi zu machen; ein traditionelles Essen der Maori. Eigentlich werden das Fleisch und das Gemüse dafür mehrere Stunden lag in der thermal-heißen Erde vergraben, aber mein toller Campingplatz hatte einen mit heißem Erd-Dampf betriebenen Hangi-Ofen, der das ganze sehr gut simulierte und mir einen Haufen Buddel-Arbeit ersparte. Lamm und diverses Gemüse (u.a. Kumaras und Kürbis) wurde zerschnippelt und gewürzt, zwei Stunden in den Hangi-Ofen damit und fertig. Und was soll ich sagen... so zartes Fleisch hab ich im Leben noch nicht gegessen. Es zerging auf der Zunge, wie man so schön sagt. ;)




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