Rotorua

Diese Energie nutzen die Anwohner natürlich gewinnbringend, indem sie Thermalpools mit den Dämpfen beheizen und die Wärme bei Bedarf speichern.
Mit gerümpfter Nase startete ich also den Tag mit einem deftigen Frühstück im "Fat Dog", wo auf jeden Stuhl eine mehr oder weniger sinnfreie Lebensweisheit gekrakelt war. Diese unterhielten mich über das einwandfreie Essen hinaus und ich legte die grobe Route für den Tag fest.
Als erstes spazierte ich durch den Kuirau Park, in dem es die aus der Thermalaktivität resultierenden Naturwunder in einem ersten Eindruck zu bestaunen gab. Blubbernde Schlammlöcher umringten einen extrem dampfenden See, den man über einen Holzsteg überqueren konnte... auch wenn man nur selten seine Füße erkennen konnte.










Die Stadt war ganz allgemein voller alter Leute, hatte ich den Eindruck, was verwunderlich ist, da die meisten sicherlich nicht wegen der frischen Luft gekommen sind. Als nächstes kam ich an den Lake Rotorua ("Lake Rotorua" heißt übersetzt übrigens soviel wie "Zweiter See", was recht einfallslos ist, da dieser See anscheinend wirklich der zweite war, an dem Häuptling Tamatekapua bei seiner Erforschung des Landes vorbei kam), wo sich dieser Eindruck verstärkte. Hinzu kamen allerdings noch viele leicht versnobte Touristen, die sich - eingewickelt in weißes Polohemd und perfekt gebügelte Freizeithose - mit ihren Miniatur-Camcordern um sich selbst drehten, um nach dem Urlaub ihren clevererweise daheim gebliebenen Schwiegersöhnen den garantiert langweiligsten Videoabend ihres Lebens zu bescheren. Daher war der Eindruck vom Lake Rororua etwas zweigeteilt: Auf der einen Seite die grandiose Landschaft und der wunderschöne See (mit schwarzen Schwänen!), auf der anderen Seite diese fast schon bedrückend touristische Atmosphäre.


Ich nahm von beidem ein wenig mit und ging ein paar Meter weiter am See entlang, wo es eine Maori-Sieldung zu sehen gab, in der die Verschmelzung der Maori-Tradition mit den "modernen" europäischen Gewohnheiten ausnahmsweise mal funktioniert: Das Tamatekapua Meeting House steht dort direkt neben der St. Faith Anglican Church.





Das heiße Wetter und das Rumgelaufe hatte mich gut geschafft also machte ich es mir während der zweiten Hälfte des Tages am Strand vorm Campingplatz bequem. Dort hatte ich Gelegenheit, die thermalen Aktivitäten Rotoruas selbst auszutesten. Ein 30cm tiefes Loch im Sand reichte völlig aus, um heißes Wasser aus dem Boden sprudeln zu lassen. Das heißt natürlich nicht, dass ich danach dann mit dem Buddeln aufgehört hätte. ;)

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen