Stony Bay und Whitianga

Im Ernst: Falls Ihr irgendwann mal nach NZ kommt, leiht/kauft Euch ein Auto, fahrt die Coromandel Halbinsel im Westen entlang, besucht die Stony Bay und bleibt dort ein paar Tage. Die ganze Unternehmung hat fast schon meditativen Charakter... hey, und das aus meinem Mund, das muss schon was heißen. :P
Durch die Hügel ist das Wetter natürlich etwas wechselhaft dort, aber das ist es praktisch überall in Neuseeland. Ein Wechsel von Nieselregen zu extremem Sonnenschein kann innerhalb von Sekunden ablaufen und das locker 50 mal am Tag, daran muss man sich in Neuseeland halt gewöhnen. Man trocknet also genauso schnell wie man nass wird... nach einer kurzen Gewöhnungsphase merkt man den Wechsel also kaum noch. ;)
Als erfahrener Wanderer (Achtung Ironie die Zweite!) versuchte ich mich am Coromandel Walkway, der direkt von der Bucht aus losgeht, und latschte damit quer die grünen Hügel hinauf, hatte aber bald genug davon und kehrte (immerhin nach drei Stunden wandern) lieber zur Bucht zurück. Das reichte aber aus, um mit eigenen Augen feststellen zu können, dass Possums und andere Untiere hier eine echte Gefahr für die nachtaktiven Kiwis darzustellen scheinen. Alle paar Meter auf dem Walkway waren Fallen aufgestellt, die ein nachgebildetes Kiwi-Ei enthielten und damit Possums anlocken sollten.


Zurück in der Bucht verbrachte ich den Tag mit Schafe jagen...



...in einem natürlichen Pflanzennest auf einem der riesigen Pohutukawabäume rumsitzen...

und anderem Quatsch. *gg*

Gemäß der Tatsache, dass Freitag war und der Fishing-Wahnsinn hier niemanden ausläßt, trafen zwei Jeeps voller anscheinend familiengeplagten Männer ein, die sofort ihr Equipment auspackten, ihre Angeln in die Bucht warfen, ihr Bier aufmachten und anfingen, ganz neuseeländisch stundenlang Cricket zu spielen. (Regeln bitte selber googeln, da bin ich überfordert^^)
Neben diesem Schauspiel gab es noch DIE Aufregung des Monats in der Schafherde: Ein paar vorbeikommende verrückte Mountainbiker teilten die Herde in drei Teile und trennten dabei u.a. ein Lamm von seiner Mutter, was von allen Schafen gleichzeitig mit lautem Geblöke verurteilt wurde, allen voran das kleine Lamm, das sich auf einen Stein stellte und aus Leibeskräften in Richtung seiner Mutter quäckte. Nach einer Viertelstunde Aufregung fanden sich die Schafe schließlich alle wieder und es kehrte so langsam wieder Ruhe ein. Was für eine Action... davon werden sich die Schafe noch in Monaten erzählen. *gg* (Ich weiß auch nicht warum, aber während der Zeit in der Bucht musste ich die ganze Zeit an den Schafkrimi Glennkill denken und daran, was die Schafe sich wohl dann nachts über uns erzählten... jaja, ich dreh nicht durch, die Bucht war nur extrem meditativ, hatte ich ja schon erwähnt!)
Hier teilweise in Bildern:




Enten sind lernresistente Kreaturen; sie vermuten in den Zelten der Menschen zu jeder Zeit einen unendlichen Vorrat an Nahrungsmitteln, da helfen keine wiederholten Einschüchterungsmaßnahmen durch Aufplustern (eine Sprache, die sie eigentlich verstehen sollten) und auch keine strategisch abgefeuerten Boden-Luft-Abwehr-Äste.
Ich ließ den Tag wieder mit allgemeinem Rumgekraksel auf dem Felsen der Bucht ausklingen und fand sogar eine Höhle, was schon seit Urzeiten ein Erfolgserlebnis bei Menschen darstellt. Und schon seit zehntausenden von Jahren erschrecken sich Menschen, wenn daraus plötzlich ein Schwarm Fledermäuse ohne Vorwarnung herausflattert.



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