Dienstag, 2. Dezember 2008

Aufnahmestopp

Vom Forgotten World Highway über Taumarunui nach Marokopa

Nach einer Nacht mitten im Buschwerk, brachte mich der Forgotten World Highway auf seinen letzten Metern nach Taumarunui, wo ich meine Vorräte aufstockte. Der weitere grobe Plan ist, das King Country und die überall bekannten Waitomo Caves zu erforschen und dann die Region um Lake Taupo (inkl. Mt. Ruapehu, aka Mt. Doom, Schicksalsberg) unsicher zu machen, bevor es dann für die letzten Tage wieder nach Coromandel geht, von wo ich spontan wieder nach Auckland fahren kann, wenn mein Diplomarbeits-Thema (hoffentlich nicht allzu früh) per mail antrifft.
Also fuhr ich den Forgotten World Highway wieder ein Stück zurück, um die Abzweigung nach Nordwesten zur Küste nehmen zu können. Auf dem Weg warf mir das am Vortag schon zu Genüge in mich aufgesogene Buschland alles entgegen, was es so zu bieten hatte. Neben den phantastischen Ausblicken, die mittlerweile nur noch abgewunken werden, gab es zu dem wechselhaften Wetter auch noch aktive Steinschlag-Hänge, an deren frisch auf die Schotterpiste geworfenen Felsbrocken wir unser motorisierten Bergziegenersatz vorbei manövrierten.

Einen gruselig engen Tunnel und zwei ausgebrochene Schafherden später stellte sich auch schon so langsam die Frage nach der nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Zwei Nächte im Auto hintereinander sind in meinem Alter einfach nicht mehr drin. ;) Diese Suche war dann auch mein Abendfüller. Nachdem es sich bei Ohura und Ahiti um Augenzwinker-Dörfer gehandelt hatte, die man problemlos im Vorbeifahren verpassen konnte, wenn man zur falschen Zeit blinzeln musste, kam ich nach Mokau, das aber leider nur mit einem überteuerten Hostel und einem schäbigen Campingplatz aufwarten konnte. Mir blieb also nichts weiter übrig, als den Weg an der Küste durch den Whareorino Forest fortzusetzen. In diesem Wald sollte es irgendwo eine Hütte geben, die man gegen ein geringes Entgelt nutzen konnte. Hört sich romantisch an, war aber leider 4 Stunden Fußmarsch von der Straße entfernt, also weiter...
In den letzten Wochen gab es so viel zu sehen, so viel Neues, dass einige Erlebnisse mittlerweile einfach abzuperlen schienen, was schade ist. Eine kleine Pause, ein Aufnahmestopp, war also angesagt. Alles, was ich dafür brauchte, wäre eine nette, günstige Unterkunft in ruhiger Umgebung. Ach ja, und Strandnähe wäre natürlich noch nett. :)
Und dann kam ich nach Marokopa. Ein vollkommen ausgestorbenes Dörfchen direkt am Tasman-See. Am Montag, als ich ankam, schien die einzige Einwohnerin die sehr nette Campingplatzbesitzerin zu sein. Es war recht stürmisch und sie überließ mir freundlicherweise einen Campingwagen zum eh schon sehr(!) günstigen Preis eines Zeltstellplatzes. TV-Zimmer und Pool-Tisch gab es auch, Strand nur 2 Minuten zu Fuß entfernt, BINGO! Hier bleibe ich ein paar Tage. :)

Keine Kommentare: