Montag, 22. Dezember 2008

Hole In One

Von Waitomo nach Taupo

Geschichtlich gesehen steckt Taupo - wie so ziemlich alle neuseeländischen Städte - noch in den Kinderschuhen. Als militärischer Außenposten vor 140 Jahren gegründet entwickelte sich der Ort schnell zu einem DER Urlaubsorte in Neuseeland. Kein Wunder, denn der angrenzende Lake Taupo ist der größte See Neuseelands und von der gesamten Nordinsel innerhalb eines Tages bequem zu erreichen. Entstanden ist der See - wie im Grunde ganz Neuseeland - bei einem Vulkanausbruch und vor ca. 2000 Jahren kam es in der Gegend noch einmal zu einem gewaltigen Ausbruch, dessen Auswirkungen selbst noch in China und Rom aufgezeichnet wurden. Ein Glück, dass Neuseeland damals noch nicht bewohnt war, denn die gesamte Nordinsel war danach meterdick mit Asche bedeckt.
Mir präsentierte sich Lake Taupo ziemlich spektakulär als ich über eine der vielen Hügelketten gefahren kam und auf einmal diese riesige blaue Wasserfläche vor mir liegen sah und sogar auf den Mt. Tongariro und seine beiden Vulkankumpels Mt. Ruapehu und Mt. Ngauruhoe blicken konnte.

Ich hatte völlig vergessen, dass es der 06.12. war. Obwohl in Taupo bei 30° im Schatten der Teer von den Straßen kleckerte, waren alle in Weihnachtsstimmung. Zum St. Nicholas Day finden überall in Neuseeland nämlich traditionell Straßenparaden statt, die vorzugsweise die Hauptstraße lahmlegen. Daher übte ich mich in Flexibilität, stellte die Karre etwas weiter außerhalb am See ab und folgte dem Straßenzug in die Stadt. Alles erinnerte ein wenig an den Kölner Karneval in klein (nur ohne Alkohol!); die meisten Wägen hatten so eine Art Motto, viele Leute trugen Kostüme und warfen Süßkram in die Menge. Selbst der Nikolaus war anwesend und bewies kleidungstechnisch wesentlich weniger Flexibilität als ich, so dass er sich in seinem roten Mantel und Bart ganz schön einen abschwitzte... armer Kerl. ^^




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Ich ging ins Infocenter und bereitete alles für das morgige Tongariro-Crossing vor. Danach schaute ich mir Lake Taupo aus der Nähe an. Zum Glück ist das Ufer praktisch völlig frei geblieben von Touriläden oder sonstigem, so dass man ganz entspannt am Wasser entlang spazieren kann.

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Nur eine skurrile Touri-Abzocke hatte es nicht lassen können: Für ein paar Scheine konnte man versuchen, ein Hole in One vom Ufer aus auf ein schwimmendes Golfgrün zu machen.



Nach den verzweifelten Versuchen einiger Spaßvögel, die sich die Gaudi mal gönnten, zu urteilen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, im Lotto zu gewinnen während man in seinem Keller vom Blitz getroffen wird.



Ich nahm noch den mächtig roten Sonnenuntergang mit und dann gings auch schon ins Bett. Am nächsten Tag um 5:40 kam nämlich schon mein Shuttlebus zum Tongariro-Crossing.

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